Die Woche im Krankenhaus

Nach zwei Tagen weilte ich also wieder unter den Lebenden. Die Nierenschalen standen zwar noch immer auf meinem Nachtschrank, aber sie wurden nur noch sporadisch benutzt.

Dafür wachte ich am dritten Morgen in meinem blutbefleckten Krankenhaushemdchen auf. 

Was war passiert? 


Meine Narben suppten nach. Insbesondere die Drainagewunde. Ich sah aus, als hätte ich in einem Horrorfilm mitgespielt. Bettlaken und Klamotten durchgeblutet.. na lecker. 
Aber als mir meine Chirurgin dann erklärte, dass bei der Drainagewunde kein Blut sondern verflüssigtes Fett (wie bei einer Fettabsaugung) rauslaufen würde, hätte ich davon gerne noch mehr gesehen. Was immer rauskleckert.. damit muss ich mich dann nicht rumschlagen. 

Ansonsten verlief der Krankenhausaufenthalt recht unspektakulär. Am zweiten Tag durfte ich 4×50 ml Wasser zu mir nehmen. Dazu hing ich noch am Tropf. Eigentlich lief mir immer irgend ein Zeug in den Arm. 

Und die 4×50 ml kosteten Überwindung. Es ging nur in Minischlucken. Ich musste mich wahrlich zwingen. Jeden Tag kam meine Mama zu Besuch und wir gingen hoch ins Café, wobei ich mich an meinem Wasserbecher festhielt. Sie ließ mich nicht wieder runter, bevor der Becher nicht leer war. 50 ml wohlgemerkt, dafür habe ich ca. 1 Stunde gebraucht!

Am nächsten Tag dann die Steigerung auf 4×100 ml. Die größere Menge machte es nicht einfacher, das Wasser zu mir zu nehmen. Und dazu gab es dann noch Flüssignahrung, passierte Gemüsesuppe und Joghurt.  

Also vom Joghurt habe ich gleich Magenkrämpfe bekommen und von der Suppe habe ich vielleicht 3 Esslöffel zu mir genommen, dann reicht es schon wieder. 

Ich wäre gerne länger am Tropf geblieben, wenn ich dafür nicht hätte essen müssen! 

Da konnte ich mich für die kommenden 4-6 Monate auf etwas einstellen. Aber ein Zurück gab es nicht, von daher muss ich da nun durch. 

Ich durfte das Krankenhaus nicht verlassen, bevor ich nicht 1 Liter Wasser am Tag bei mir behalten konnte. Die Aussage der Chirurgin war sehr deutlich: „Wenn Sie nicht essen mögen, dann lassen Sie es. Solange Sie genügend trinken und Ihre Nahrungsergänzungen nehmen, ist alles prima. Kein Mensch verhungert in zwei Wochen.“

Und die Ansage gilt übrigens noch heute, knapp 2 Monate nach der Operation. Denn ich bin noch immer in der Umstellungsphase von flüssig zu breiig zu fest. 

Am Montag nach meiner Operation ging es dann nach Hause.  Und als nächstes erzähle ich Euch von meiner Eiweiß-Odyssee. 

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..