Es war soweit. Meine erste Wiesn nach dem Magenbypass stand an. Schon 2 Wochen vorher war ich bei meiner Schwester in München zu Besuch, um meine Dirndl abnähen zu lassen. Eines wurde wirklich kleiner gemacht und bei 2 anderen sagten mir sowohl die Schneiderin als auch meine Schwester unisono „das geht so, das muss nicht gemacht werden“. Eines vorweg: das sollte sich rächen!
Schon im Vorwege hatte ich mir Gedanken gemacht, wie ich das wohl logistisch hinkriegen soll. Alkoholfrei auf einem Bierfest und in Miniportionen bei deftigem bayrischen Essen. Na, das würde eine Herausforderung werden!
Aber ich bin seit dem ersten Besuch ein Wiesn-Fan geworden und schon letztes Jahr musste ich krankheitsbedingt absagen, ich hatte einen Hörsturz. Und dieses Jahr wollte ich nicht schon wieder aussetzen. Ich war mir sicher, ich bekomme das hin.
Zug war also gebucht, zum Glück wohnt meine Schwester in München, um ein Hotel muss ich mich schon mal nicht kümmern. Kann sich ja zur Wiesn auch kein Mensch leisten 🙂
Ein Prosit der Gemütlichkeit
Wir hatten Reservierungen für drei Tage – zum Glück nicht hintereinander, sondern mit ordentlich Pause zwischendrin. Und auch immer „nur“ Mittagswiesn. Und schon am Tag 1 stellte sich heraus, dass es (mal wieder) viel einfacher war, als ich es mir im Voraus ausgemalt hatte. Das alkoholfreie Helle kann man sehr gut trinken. Davon ging über den ganzen Nachmittag verteilt vielleicht die Hälfte, der Rest wurde am Tisch behalten, um die obligatorische Anstoß-Orgie beim „Prosit der Gemütlichkeit“ mitzumachen. Bäh, aber ganz im Ernst, warmes Bier ist auch zum Nippen irgendwann echt eklig.
Es kam der Morgen vor unserem zweiten Wiesnbesuch und auf einmal sagte meine Mama „Babs, zieh doch mal die Dirndl über, ich möchte sehen, wie sie aussehen“ – Ihr erinnert Euch? Das „geänderte“ und die, die „gingen“?
Ähem.. tja, zum Glück habe ich sie übergezogen, denn die waren auf einmal viel zu groß! Also wirklich soviel zu groß, dass die einfach unmöglich aussahen. Da half auch das Schnüren nichts, weil dann der überschüssige Stoff abstand. Ich war total fassungslos. Zum Glück sind meine Mama und meine Schwester aber begnadet, was den Umgang mit der Nähmaschine anging. Sofort wurde gleich gefachsimpelt, wenn man das hier auftrennt und dort abnimmt, und da etwas einsetzt, dann fällt das gar nicht auf. Ende vom Lied? Drei Stunden saßen die beiden und haben meine Dirndl enger genäht, mir fielen dabei so Hilfsarbeiten zu, wie das Nähgarn einzufädeln, weil ich die einzige bin, die NOCH keine Brille braucht. Ich bin gehässig, ich weiß.
Und was soll ich sagen, sie sitzen hervorragend! Obwohl, eines etwas zu gut gemeint, da war ich nach 7 Stunden froh, als ich es ausziehen konnte. 🙂
Auch Tag 2 und 3 liefen hervorragend. Das Essen war allerdings eine Herausforderung. Beim Sightseeing an den Pausentagen habe ich auf die harte Tour gelernt, dass Schweinsbraten nicht funktioniert. Vielleicht war es aber auch die Soße, die nach „aus der Tüte“ schmeckte. Weißwurst geht, da wird ja die Pelle abgezogen. Und zur Not reicht halt auch eine Brezn.
Das ist natürlich weder gesund, noch ausgewogen oder nachhaltig, aber „Scheiß drauf, Wiesn ist nur einmal im Jahr…“ 🙂
Und was haben wir sonst an den Pausentagen gemacht? Meine Mama und ich waren shoppen. In ganz normalen Läden. Jawohl! Ich darf stolz verkünden, ich trage eine Kleidergröße 46. Und noch in der Umkleide beim Schaulaufen wurden Fotos gemacht und nach Hause geschickt. Darf ich darauf hinweisen, dass meine Mama die Emoji-Queen ist?
Richtig schicke Sachen habe ich mir gekauft. Auch wenn meine Mama mich immer in ihre Lieblingsfarben Beige, Grau oder Braun stecken will. Da muss sie noch dazu lernen…. die Farben funktionieren hervorragend mit meinen Schwestern, aber ich sehe darin 15 Jahre älter aus.. oder gleich wie tot.
Rausgekommen sind enge Hosen und schmale Oberteile, dazu hohe Schuhe – da muss ich dann noch dazu lernen.
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