Ich bin kein religiöser Mensch. Ich bin zwar wie viele von uns, irgendwie in christlichen Traditionen erzogen worden, aber ich bin keine, die sich religiöse Vorschriften zu eigen macht.
Nein, deswegen „faste“ ich nicht 7 Wochen lang.
Ich habe damit vor ca. 15 Jahren angefangen. Einfach nur, weil ich mir beweisen wollte, dass ich es kann. Für mich hiess es 7 Wochen lang kein Alkohol, keine Zigaretten (ja, damals habe ich noch geraucht) und nicht Naschen. Weder süß noch salzig.
Über die Jahre hat sich das dann etwas verändert. Ich hörte auf zu rauchen – übrigens nach den 7 Wochen. Es musste etwas neues her. Ich ersetzte „nicht rauchen“ also durch „kein Fleisch“. Und das mir bekennender Aasvertilgerin! Das war wirklich Hardcore.
Die letzten Jahre ist es dann ziemlich eingeschlafen, wenn ich ehrlich sein soll. Es gab noch nicht mal einen besonderen Grund. Aber das soll jetzt wieder anders werden!
Dieses Jahr geht es wieder los!
Und da die Veränderungen in meinem Leben ja weiter gingen, muss ich mir wieder etwas neues suchen. Ich kann kein „kein Fleisch“ mehr durchziehen. Ich komme ohne nicht auf die für mich erforderliche Proteinmenge, die ich nach dem Magenbypass brauche. Und ja, ich weiß, es gibt auch pflanzliche Alternativen. Und einige davon nutze ich auch, aber ich mag den Großteil davon nicht und bei meinem Eiweiß bin ich eigen, ich möchte an der Stelle keinen Mangel riskieren.
Es werden also die folgenden Dinge:
Kein Alkohol
Ich soll meinen Alkoholkonsum sowieso stark reduzieren – bis eigentlich gar keinen mehr. Der verträgt sich nämlich nicht mit einigen Medikamenten, die ich nehmen muss. Ich nutze die 7 Wochen also, mich auf eine alkoholfreie Zeit einzustellen. Im ersten Jahr nach meiner Magen OP durfte ich auch keinerlei Alkohol trinken, das ging damals ganz gut. Ich weiß also, dass es funktioniert, ich muss es nur durchziehen.
Nicht Naschen
Und damit meine ich weder Salziges noch Süßes. Also keine Schoki, keine Kekse, Chips, Gummibärchen, Lakritz oder sonstiges Zeugs. Ich ersetze sogar den Zucker in meinem Kaffee durch Honig.
Social Media Detox
Ich musste also wieder etwas neues finden, was ich für das „kein Fleisch“ einsetze. Und es soll ja etwas sein, was mich fordert und wehtut. Und was würde sich da für mich besser anbieten, als ein Social Media Detox? Nein, keine Bange – ich werde nicht vollkommen verschwinden. Aber ich habe mir ein Ziel von einer Stunde pro Tag gesetzt. Und damit meine ich alles, von Instagram, Facebook, Twitter, emails und allem anderen, wofür ich mein Smartphone so nutze. Doch halt! Nicht alles.. ausgenommen sind Podcasts, Hörbücher und Hörspiele.
Und warum das Ganze?
Ich weiß doch jetzt schon, dass mir der Social Media Entzug am Anfang am schwersten fällt. Ich stelle mich innerlich schon auf heftige Entzugserscheinungen ein. Unruhe, zuckende Finger und alles inklusive. Aber ich denke, nach ein paar Tagen geht’s dann. So ist es im Urlaub auf jeden Fall immer.
Und ich weiß auch, dass „kein Alkohol“ auch schwierig wird. Und zwar, weil es gesellschaftlich nicht nur akzeptiert, sondern fast erwartet wird. Als ich nach der OP keinen Alkohol trinken durfte, war es nie genug, einfach nur zu sagen „nein danke, ich möchte nicht“. Am Ende konnte ich die aufkommende Diskussion und Überredungsversuche nur mit „aus medizinischen Gründen darf ich keinen Alkohol trinken“ ersticken. Nur nicht wollen zählte nicht.
Wir werden sehen – ich freue mich drauf. Es geht darum, auf gewisse Dinge zu verzichten, um mir zu zeigen, dass ich es kann.
Hah! Und da ich in den letzten Wochen ein paar Kilo zugenommen habe, kommen mir die ersten beiden Punkte auch entgegen 🙂
Und Ihr? Fastet Ihr? Oder im Gegenteil, nehmt Ihr Euch vielleicht etwas vor, was Ihr besonders in Angriff nehmen wollt?
Ich freue mich über Eure Kommentare!
Ein Gedanke zu “Wieder Zeit für … 7 Wochen ohne”