Wer hinfährt, muss auch zurück kommen

Ich weiß, ich springe zeitlich in der Reise hin und her, aber ich muss Euch unbedingt von unserer Abreise erzählen.

Bye bye

Ich hatte ja schon erwähnt, dass Andrea (der Besitzer des Antico Borgo) und wir nicht mehr die besten Freunde werden würden. Und das zeigte sich nochmal an Morgen unserer Abreise. Er saß schon unten im Hof und plauderte mit anderen Gästen, als wir mit unserem Gepäck die Treppe herunterkamen. Hatte er bei der Anreise noch seine Hilfe angeboten, kam dieses Mal nichts bis auf ein „Good Morning“ (wie gesagt, beharrte er stur darauf, mit mir Englisch zu reden).

Ich erzählte ihm, dass ich den Schlüssel wie besprochen oben in der Zimmertür gelassen hätte und als einzige Antwort bekam ich „Okay, thank you. Bye bye“. Keinen Wunsch für eine gute Heimreise oder generell einen schönen Tag.

Papa und ich verließen den Hof, guckten uns an, zuckten mit den Schultern und damit waren sowohl Galtellí als auch das Antico Borgo für uns Geschichte.

Die Rückreise nach Cagliari verlief ohne Zwischenfälle und wir haben uns dort noch ein paar schöne Stunden gemacht (Details folgen) und dann wurde es auch schon Zeit, den Mietwagen zurück zu bringen und an den Flughafen zu kommen.

Bitte sauber zurückbringen

Ihr erinnert Euch? Wir sollten den Wagen „sauber“ zurück bringen. Es hatte doch einige heftige Schauer gegeben und die in Verbindung mit unbefestigten Straßen ließen den Lütten doch etwas verdreckt aussehen.

Also wurde Tante Google befragt, wo in der Nähe der Mietwagenstation eine „autolavaggio“ (Waschanlage) wäre. Die nette Stimme von Tante Google weiß ja immer Rat und so wurde unser kleiner Panda nochmal durch die Wäsche gezogen und sogar ausgesaugt. Soll mir niemand sagen, dass ich nicht doch ordentliche deutsche Gene hätte 😉

Der Lütte wartet auf den Waschgang

Dann noch schnell volltanken und ab zur Mietwagenstation.

Wie? Wo? Wer?

Aber was war das? Die Tür zu, verrammelt und verriegelt. Die sollten sich doch nicht an die sardische Mittagspause von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr halten?

Ein Blick durch die Fensterscheibe machte es noch schlimmer. Der Raum war bis auf den Tresen leer! Keine Möbel, Lampen oder auch nur Bilder an den Wänden.

Papa und ich guckten uns entsetzt an und meinten nur „Das gibt’s doch nicht!!“

Zum Glück kam ein netter junger Mann aus einem der Nebengebäude und gab uns den Hinweis mal beim Parkservice nachzufragen.

Gesagt, getan!

Was war passiert? Unser Autovermieter war am Tag zuvor an den Flughafen gezogen. Wo genau dort, wüsste die Dame am Schalter nicht. Ich checkte nochmal meine Emails. Hatte ich eine Benachrichtigung übersehen? Nein, da war nichts.

Und ein Zettel an der Tür mit dem Hinweis „Sie finden uns dort und dort am Flughafen“ wäre zu einfach gewesen??

Mein Puls stieg wieder!

Wieder Tante Google befragt und dann einfach entschieden, wir fahren zu dem Parkhaus, wo die ganzen Mietwagenfirmen sind. Irgendwo dort müssen die ja sein. Wir kurvten also am Flughafen Cagliari herum, fragten uns bei diversen Mietwagenanbietern durch .. „una domanda, cerco AutoOne“ und irgendwann war ich so genervt, dass ich den Wagen einfach irgendwo im Parkaus hinstellte, um mich auf die Suche nach dem Schalter von AutoOne zu machen. Nach einem Blick auf mein Gesicht meinte der Papa nur „ich glaube, ich komme lieber mit“. War ich sauer!!

Ich stand dann nach noch 3x Nachfragen (Laune war mittlerweile im Tiefgeschoss) vor dem Schalter und meinte, ich würde den Wagen zurückbringen. Den müsste ich auf das Oberdeck des Parkhauses bringen.. ich glaube, das WOLLTE er sagen, denn er ist über das „den müssen Sie..“ nicht hinaus gekommen, als ich ihm (ins Englische wechselnd) sehr deutlich erklärte, ich MÜSSE gar nichts. Und ob es zu viel verlangt wäre, den Kund*innen eine Mitteilung zu schicken, dass sich die Adresse für die Rückgabe geändert hätte??

Er guckte mich nur irgendwie mitleidig an und fragte „haben Sie keine Nachricht bekommen? Auch nicht im Spam?“

Achtung: sprunghafter Pulsanstieg!

Nein, hätte ich nicht und nur mal als Hinweis an ihn, was Service angeht: Lufthansa habe mir in den letzten 10 Minuten 3 Emails zu Veränderungen an meinem Flugstatus geschickt (Check-in Zeit und Gate). So geht’s auch!

Die einzige Antwort:Aber die Rückgabestation wäre auf dem Oberdeck, hier ist nur Abholung.

Mir vollkommen egal, ich übergebe den Wagen hier und jetzt. Er lenkte dann ziemlich schnell ein und kramte nach irgendwelchen Unterlagen. Papa stand neben mir und ich zeigte ihm kurz meine zitternden Hände. Ich war so aufgebracht. „ich sehe das schon“ sagte er und meinte später nur zu mir, er sei ja froh, dass der Mann so schnell eingelenkt hätte. Hätte er noch weiter diskutiert, hätte er (also der Papa) mich gar nicht halten können.

Nach einigem Hin und Her war der Wagen zurück gegeben, wir hatten unser Gepäck aufgeladen und ab ging es in Richtung Terminal zum Einchecken.

Adiòsu Sardigna

Nach kurzer Wartezeit am Schalter zur Gepäckaufgabe und Gang durch die Sicherheitskontrolle entschieden wir uns ein entspanntes Glas Wein zum Abschied in der Weinbar direkt an unserem Abflugsgate.

Und knappe 3 Stunden später hatte das regnerische Frankfurt uns wieder!

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